Kürzlich habe ich mit einer befreundeten Führungskraft gesprochen. Meine Freundin führt schon lange erfolgreich ein erfolgreiches Vertriebsteam. Während unseres Gesprächs kamen wir auf ihren neuen Chef zu sprechen. Sie ist recht angetan von ihm, jedoch äußerte sie auch einige Bedenken. Da ihr Vorgesetzter an einem anderen Standort sitzt, hat sie Angst, sie könne abgehängt werden. Schließlich laufen sie sich ja praktisch nie über den Weg.

 

Naja, meinte ich, das sei ja vor allem seit Corona überhaupt kein Problem. Schließlich sitzen die wenigsten gerade in einem Gebäude mit ihren Ansprechpartnern und wir sind ja alle mittlerweile mehr als geübt in Videokonferenzen. Ich sagte also, sie könne doch einfach mit ihm regelmäßig eine Videokonferenz machen.

 

Da zeigte sich dann die Krux des Ganzen: Meine Freundin hatte Hemmungen auf ihren Chef zuzugehen und von ihm „einfach so“, ohne Grund sozusagen, einen Abstimmungstermin zu bitten.

 

Nach dem Motto „Ich habe aber doch gar nichts abzustimmen, weil ich meine Probleme alle selber löse. Was soll ich also mit ihm reden?“.

 

Auf diese Haltung bin ich schon öfters gestoßen – und interessanterweise immer bei Frauen. Und dieses Verhalten ist meiner Meinung nach ein Problem.

 

Warum?

 

Nun, Frauen sind meiner Meinung nach oft im „Abarbeiten-Modus“. Die To-Do-Liste ist lang, also Ärmel hochkrempeln und „abschaffen“. Wenn ein Problem gelöst ist, kommt das nächste dran. Dafür werden wir doch bezahlt, oder? In den seltenen Fällen, in denen wir nicht weiterkommen, damit gehen wir dann zur Chefin. Aber sonst? Wir wollen ja niemandem die Zeit stehlen…

 

Und jetzt sage ich Ihnen, wo hier der Denkfehler liegt:

 

Es stimmt, Ihr Chef bekommt wahrscheinlich vor allem den ganzen Mist mit, der in seinem Bereich nicht läuft. Deshalb will man den Chef ja auch nicht dauernd belästigen. Jedoch will der Chef – oder die Chefin – auch wissen, dass es glatt läuft. Und deshalb ist es Ihr Job, Ihre Chefin regelmäßig darüber zu informieren, was in Ihrem Bereich läuft, welche Resultate Sie erzielen und welche Probleme Sie gelöst haben.

 

Das führt dann zu Folgendem:

 

  • Ihr Chef fühlt sich informiert. Chefs lieben das – sie wollen das Gefühl haben, dass alles unter Kontrolle ist.

 

  • Ihre Chefin hört aus erster Hand, was bei Ihnen passiert. Denn über eines können Sie sicher sein: Auch wenn Sie nicht über sich sprechen – andere sprechen über Sie!

 

  • Regelmäßige Kommunikation mit Ihrem Vorgesetzten führt zu Vertrauensaufbau. Ihr Chef weiß, dass er sich bei Problemen auf Sie verlassen kann und dass Sie ihn rechtzeitig informieren.

 

Wenn Sie das immer noch nicht motiviert, lassen Sie mich Ihnen noch einen weiteren Grund geben:

 

Wenn Sie ein Team führen, dann sind Sie es Ihrem Team schuldig, eine gute Beziehung zu Ihrem Vorgesetzten aufzubauen! Denn das hat einen direkten Einfluss darauf, wie die Leistung Ihres Teams wahrgenommen wird.

 

Deshalb – falls Sie nicht schon regelmäßig mit Ihrer Chefin sprechen, schicken Sie ihr noch heute einen Termin und fangen Sie jetzt damit an!

 

Viel Erfolg beim Boss Talk!

 

Herzlichst

Ihre Astrid Winkeler

 

 

 

 

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